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Annette Lynen Zeichnungen

Grafisches Werk
Die grafischen Arbeiten von Annette Lynen haben alle eins gemeinsam, sie erzählen vom
Menschen, von ihrer Gemeinschaft mit anderen, vom Netz aus Beziehungen, das uns umgibt
und den Situationen in denen sich jeder von uns wiederfinden kann. In den Bildern
manifestiert sich die psychologische Situation, wie sie sich zwischen Menschen ereignet oder
ergeben kann. Sie erzählen vom Zusammenhalt, wie auch von der Konkurrenz. Sie schildern
das gemeinsame Auftreten einer Gruppe nach außen, die Hierarchie und die Machtkämpfe
nach innen und die Reaktion auf äußere Einflusse, die den Charakter der Gruppe offenbart.
Die Bilder schildern diejenigen Erfahrungen, die uber das Individuelle hinausgehen. Aus
diesem Grunde brauchen die Menschen von Annette Lynen auch nicht als realistische
Persönlichkeiten auftreten.
Die Figuren in den grafischen Arbeiten sind alters- und geschlechtslos.
Es entsteht dadurch ein Archetypus Mensch, der für jeden von uns stehen kann.
Der bewusste Verzicht auf jedes persönliche Merkmal lenkt die Aufmerksamkeit auf das
allgemein Gültige. Von der dargestellten Situation bleibt das Paradigmatische, die
menschliche Grunderfahrung.
Annette Lynen setzt in ihrer sehr charakteristischen Malweise ihre Figuren in imaginäre
Landschaften oder erfundene Architektur.
Landschaft und Architektur werden bei jedem Bild neu erschaffen und schöpfen aus
Gesehenem, Erlebtem und aus der Vorstellung, was möglich wäre.
Nichts wiederholt sich und wird während des Arbeitsprozesses neu erschaffen.
Die zeitlose Körperlichkeit der Figuren passt sich durch unterschiedliche Grautöne an ihre
Umgebung an, verschmilzt mit ihr, mal mehr und mal weniger und
entfaltet vor der Kulisse ihre Dynamik.
Eins aber haben alle Zeichnungen gemeinsam. Sie sagen uns, dass der Mensch ein soziales
Wesen ist. In seinem Leben in der Gemeinschaft und seinem Netz aus Beziehungen, das uns
umgibt kann sich jeder wiederfinden.
In der Konzentration ihrer Mittel macht sie das Allgemeingültige sichtbar und führt uns in
ihrer Weise die comédie humaine vor Augen.
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